Nie wie­der ist jetzt! Rei­ni­gung des Stol­per­steins in Hoch­dahl am 27.01.2025

Erkraths Bür­ger­mei­ster Chri­stoph Schultz lud in die­sem Jahr wie­der die Schü­le­rin­nen und Schü­ler unse­rer Schu­le zur gemein­sa­men Rei­ni­gung des Stol­per­steins im Geden­ken an Tomasz Brzo­sto­wicz ein. 

Die Geschichts­kur­se in der Q2 hat­ten eine klei­ne Gedenk­ver­an­stal­tung für die Opfer des NS-Ter­rors vor­be­rei­tet und stell­ten dabei zudem das Kon­zept der Stol­per­stei­ne vor. Die Rei­ni­gung des Stol­per­steins für Tomasz Brzo­sto­wicz an der Seden­ta­ler Stra­ße erfolg­te dann im direk­ten Anschluss. 

Das Kon­zept der Stol­per­stei­ne und war­um sie eine gute Form des Geden­kens sind

Der fol­gen­de Text zum Hin­ter­grund der Stol­per­stei­ne wur­de ver­fasst von den Schü­le­rin­nen Tiyam, Mag­da­le­na und Maja aus der Q2: 

Stel­len Sie sich vor, Sie lau­fen durch eine Stra­ße in Ihrer Stadt – und plötz­lich sehen Sie im Boden eine klei­ne Mes­sing­plat­te. Sie blei­ben ste­hen, lesen den Namen, ein Geburts­da­tum, viel­leicht ein Depor­ta­ti­ons­da­tum und einen Hin­weis auf den tra­gi­schen Tod. Die­ser Moment lässt Sie inne­hal­ten. Genau das ist die Idee der Stolpersteine. 

Die Stol­per­stei­ne, ein Pro­jekt des Künst­lers Gun­ter Dem­nig, sind das welt­weit größ­te dezen­tra­le Denk­mal. Es geht dar­um, den Opfern des Natio­nal­so­zia­lis­mus wie­der einen Platz in unse­rer Gesell­schaft zu geben – direkt vor ihren letz­ten frei­wil­lig gewähl­ten Wohn­or­ten. Jede die­ser klei­nen Plat­ten erin­nert an eine kon­kre­te Per­son: einen Namen, ein Schick­sal, ein Leben, das durch den Ter­ror des NS-Regimes zer­stört wurde. 

Was macht die­ses Kon­zept so beson­ders? Zunächst: Es ist mit­ten im All­tag. Anders als gro­ße Denk­mä­ler, die man bewusst besucht, begeg­nen uns Stol­per­stei­ne im Vor­bei­ge­hen, auf dem Weg zur Arbeit, zur Schu­le oder beim Ein­kau­fen. Sie holen die Erin­ne­rung aus Muse­en und Gedenk­stät­ten direkt auf die Stra­ßen. Und genau dort, wo die Ver­fol­gung begann – in der Nach­bar­schaft, in den Wohnvierteln. 

Ein wei­te­rer Grund, war­um Stol­per­stei­ne so wirk­sam sind, ist ihre per­sön­li­che Note. Jeder Stein steht für einen Men­schen und ist hand­ge­ar­bei­tet. Statt abstrak­ter Zah­len begeg­nen uns Namen und Geschich­ten. Das macht das Geden­ken greif­ba­rer und emo­tio­na­ler. Es zeigt uns, dass hin­ter jedem Opfer ein indi­vi­du­el­les Leben stand – mit Träu­men, Hoff­nun­gen und Familien. 

Und das Beste: Die­ses Pro­jekt lebt. Schu­len, Gemein­den oder Ange­hö­ri­ge kön­nen Stol­per­stei­ne bean­tra­gen und selbst an ihrer Ver­le­gung mit­wir­ken. Das schafft eine akti­ve Form des Erin­nerns und bin­det auch jün­ge­re Gene­ra­tio­nen ein. 

Die Stol­per­stei­ne sind mehr als nur ein Kunst­pro­jekt. Sie sind ein Appell. Sie for­dern uns auf, nicht zu ver­ges­sen – und erin­nern uns dar­an, wie wich­tig Mensch­lich­keit und Mit­ge­fühl in unse­rer Gesell­schaft sind. 

Eine Kar­tie­rung aller Stol­per­stei­ne fin­det sich auf einer vom WDR kura­tier­ten Web­sei­te. Hier der Link:

https://stolpersteine.wdr.de/web/de

Wir dan­ken den Schü­le­rin­nen und Schü­ler des Abitur­jahr­gangs 2025 für die Erar­bei­tung und Prä­sen­ta­ti­on der Vor­trä­ge und der Teil­nah­me an die­ser wich­ti­gen Veranstaltung.