Rei­ni­gung der Stolpersteine

Gym­na­si­um Hoch­dahl und Stadt Erkrath geden­ken den Opfern der natio­nal­so­zia­li­sti­schen Diktatur

Am 27. Janu­ar geden­ken wir anläss­lich des „Inter­na­tio­na­len Tag des Geden­kens an die Opfer des Holo­caust“ den Mil­lio­nen Men­schen, die von den Natio­nal­so­zia­li­sten unter­drückt, gequält und ermor­det wur­den. Bür­ger­mei­ster Chri­stoph Schultz orga­ni­siert das Geden­ken und lädt die Schü­le­rin­nen und Schü­ler der Erkra­ther Schu­len zur gemein­sa­men Rei­ni­gung der Stol­per­stei­ne ein. 

Unse­re Schü­le­rin­nen und Schü­ler des Lei­stungs­kur­ses Geschich­te (Q2) setz­ten sich im Rah­men des Unter­richts inten­siv mit dem Natio­nal­so­zia­lis­mus und den Ver­bre­chen der Deut­schen in die­ser dunk­len Zeit aus­ein­an­der und berei­te­ten die Gedenk­ver­an­stal­tung mit vor. In einem bewe­gen­den Vor­trag berich­te­ten sie über den Men­schen Tomasz Brzo­sto­wicz und sei­ne Ermor­dung durch die Natio­nal­so­zia­li­sten. Im Anschluss rei­nig­te Chri­stoph Schultz den Stol­per­stein und eine wei­ße Rose wur­de niedergelegt. 

Vor­trag zum Geden­ken an Tomasz Brzostowicz
Bür­ger­mei­ster Chri­stoph Schultz rei­nigt den Stol­per­stein vor dem Haus an der Seden­ta­ler Str. 18 

Vor dem Hin­ter­grund einer Stu­die des Jüdi­schen Welt­kon­gres­ses zum Anti­se­mi­tis­mus ist eine fun­dier­te Aus­ein­an­der­set­zung mit dem Holo­caust von blei­ben­der Dring­lich­keit. Hier die erschrecken­den Ergeb­nis­se einer kürz­lich durch­ge­führ­ten Studie:

Hier die Kern­punk­te der Stu­die des Jüdi­schen Weltkongresses

Jeder drit­te jun­ge Mensch in Deutsch­land denkt anti­se­mi­tisch – bei den Erwach­se­nen ist es jeder fünfte.

So hat der Juden­hass in Deutsch­land etwa in der Coro­na-Pan­de­mie ein alar­mie­ren­des Aus­maß erreicht: Zahl­rei­che Ver­schwö­rungs­theo­rien bedie­nen sich dem­nach anti­se­mi­ti­scher Vor­ur­tei­le und rich­ten sich expli­zit gegen Juden. 

Das Wis­sen der Deut­schen über den Holo­caust nimmt ab: 60 Pro­zent kön­nen nicht kor­rekt sagen, dass sechs Mil­lio­nen Juden im Holo­caust ermor­det wur­den. Unter den 18- bis 29-Jäh­ri­gen fehlt inzwi­schen 71 Pro­zent die­ses Basiswissen. 

Der Anti­se­mi­tis­mus zieht wei­ter in den All­tag ein: Ein Fünf­tel aller Befrag­ten gab jeweils min­de­stens ein­mal an, dass Juden im Ver­gleich zu ande­ren Bevöl­ke­rungs­grup­pen zu viel Ein­fluss in den Gesell­schafts­be­rei­chen Finan­zen, Poli­tik, Medi­en oder in Kon­flik­ten und Krie­gen hät­ten.(Quel­le: Jüdi­scher Weltkongress)

https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/antisemitismus-juedischer-weltkongress-100.html

Wir dan­ken dem Bür­ger­mei­ster für die Ein­la­dung und den Schü­le­rin­nen und Schü­lern des Lei­stungs­kur­ses Geschich­te für die inhalt­li­che Vor­be­rei­tung der dies­jäh­ri­gen Gedenkveranstaltung.

Schü­le­rin­nen und Schü­ler des Lei­stungs­kur­ses Geschich­te (Abitur­jahr­gang 2022)

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zu den Stol­per­stei­nen in Erkrath fin­den Sie auf der Sei­te der Stadt Erkrath:

Erin­ne­rungs­kul­tur Stolpersteine

Außer­dem hat der WDR eine App bereit­ge­stellt, wel­che Infor­ma­tio­nen zu den Stol­per­stei­nen in Nord­rhein-West­fa­len auf ein­fa­che Wei­se zugäng­lich macht. 

Das Gym­na­si­um Hoch­dahl wur­de als „Schu­le ohne Ras­sis­mus – Schu­le mit Cou­ra­ge“ aus­ge­zeich­net und ver­sucht über den Unter­richt hin­aus Vor­ur­tei­len, Anti­se­mi­tis­mus und Ras­sis­mus mit ver­schie­de­nen Pro­jek­ten und Ver­an­stal­tun­gen ent­ge­gen­zu­wir­ken. In der Ver­gan­gen­heit besuch­te u.a. Sal­ly Perel („Hit­ler­jun­ge Salo­mon“) mehr­fach unse­re Schu­le und beein­druck­te Gene­ra­tio­nen von Ler­nen­den mit sei­nen Vorträgen.