Im Sommer 2024 führten wir, die jetzige 6A, ein Biologieprojekt durch. Dabei wollten wir herausfinden, ob im Boden unterhalb der Wildblumenwiese
unserer Schule viele Bodenlebewesen leben. Diese winzigen Tiere, Pilze, Bakterien und andere Mikroorganismen sind die Helfer im Boden: Sie zersetzen organische Stoffe wie z.B. Pflanzenreste und geben dem Boden daraus wieder die Nährstoffe zurück. Ohne diese wichtige Arbeit der Bodenlebewesen würden die Böden nach einer Weile keine Nährstoffe mehr aufweisen und nichts könnte mehr wachsen.
Bei unserem Projekt handelte es sich um eine Abwandlung des so genannten „Unterhosenprojekts“. Die Aktion, die von dem Schule-der-Zukunft-Netzwerk-Schulgarten angestoßen wurde und begleitet wird, entstand in Anlehnung an ein groß angelegtes schweizer Forschungsprojekt, das 2021 von der Universität Zürich und dem Agroscope, dem Kompetenzzentrum für landwirtschaftliche Forschung, durchgeführt wurde: dabei wurden von vielen Teilnehmern jeweils Baumwollunterhosen vergraben. Nach vier bzw. acht Wochen wurden die Wäschestücke dann wieder vorsichtig ausgegraben. Der vorgefundenen Zersetzungsgrad diente daraufhin als Indikator für die Aktivität der Bodenorganismen.
Am Gymnasium Hochdahl wurde ein solches Projekt schon einmal in einem Beet im Atrium am Oberstufenrondell durchgeführt.
Weil wir uns aber nun gefragt hatten, wie gut und fruchtbar wohl der Boden unter unserer Wildblumenwiese ist, vergruben wir dort am 3.7.2024 eine fair gehandelte Biobaumwollunterhose. Unsere Vermutung war, dass die Unterhose ein klein wenig stärker zersetzt sein würde als beim vorangegangenen Unterhosenprojekten im Oberstufen-Atrium.
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Dann hieß es warten. Unser Untersuchungszeitraum erstreckte sich über die Sommerferien und betrug somit ca. zwei Monate. Endlich, am 27.8.2024, war es dann soweit! Wir gruben die Reste „unserer“ Unterhose wieder aus und stießen auf ein überraschendes Ergebnis: Die Baumwolle war völlig zerfressen!
Unsere Einschätzung ergab, dass die Mikroorganismen ca. 70% des Kleidungsstücks zersetzt hatten. Im Vergleich dazu betrug der Zersetzungsgrad der Unterhose, welche damals im Oberstufen-Atrium vergraben worden war, nur 30 %.
Im Boden der Wildblumenwiese waren also deutlich mehr Mikroorganismen aktiv als zuvor im Atrium, die Bodenqualität war deutlich besser.
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Auch wenn man sie nicht mit bloßem Auge sehen kann, sind also sehr viele Helfer im Boden unserer Wildblumenwiese zu finden!
Und nicht nur im Boden wimmelt es. Auch oberhalb der Erde war es im Sommer sehr artenreich. Im Laufe des Projekts konnten wir viele Insekten beobachten, welche die unterschiedlichen Blüten besuchten und damit unseren Westhof bereicherten.
Und bei diesem tollen Boden wird die Wildblumenwiese bestimmt auch im nächsten Sommer wieder eine große Artenvielfalt aufweisen.
Verfasst von der Klasse 6A im Rahmen der Unterrichtsreihe „Berichten“ am 19.12.2024